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Für die schicke CHIC schickt mich die AZ gern auf virtuelle Reisen oder ganz real in die Münchner Gastro- und Shoppingszene. Was ich dabei kürzlich von der faszinierenden Narges aus Afghanistan erfahren habe, hat mich schwer beeindruckt.

Münchens zauberhafteste Kräuterhexe

Narges Amarchel hat mit den Kräutern und Gewürzen aus ihrer Heimat Afghanistan unglaubliche Erfolge. Ihr neuestes Projekt: Fitness-Kochkurse … gemeinsam mit ihrer Schwester Sia

Die Chefin erzählt Geschichten, die wie Märchen klingen. Doch sie sind wirklich passiert: „Da war eine ältere Dame zu Gast, die zu Hause mit einer unserer Gewürzmischungen gekocht hatte. Sechs Wochen nach ihrem Besuch kam sie erneut und erzählte, dass sie es ja kaum glauben könne, aber ihr Mann habe seitdem keine Migräne mehr.“ Ein anderer Gast hustete stark und erhielt einen Tee aus afghanischen Gewürzen. Später kam eine e-Mail: „Ich weiß zwar nicht, was drin war, aber mein Husten war schlagartig weg!“

Irgendetwas Außergewöhnliches muss in den beiden Bamyan Narges Restaurants stecken. Jenseits des stimmungsvollen Lichts, der geschnitzten Tische, der verträumten Wandornamente, der Besitzerfamilie und der gemütlichen Nische im Lokal in der Klenzestraße, wo man kuschelig und authentisch auf dem Boden sitzt.

„Es sind die traditionellen Gewürze und Kräuter, die der Schlüssel zum Geschmack und zur Gesundheit sind“, verrät Narges. Sie kennt sich aus. Sie weiß ganz genau, was für wen und in welcher individuellen Situation gut ist. Das hat sie von ihrer Mutter und von ihrer Oma gelernt. Und in der eigenen Familie auf wundersame Weise erfahren: Opas zweite Frau war im Alter von 37 an Krebs erkrankt, wurde dank rein pflanzlicher Ernährung jedoch 110 Jahre alt. Kaum zu glauben. „In Afghanistan kennt man kein Paracetamol“, sagt die attraktive Restaurant-Chefin. „Und man isst auch nicht zwei Gramm Kreuzkümmel, Safran & Co., sondern Berge davon. Natürlich von bester Qualität. So etwas findet man hier nur schwer.“ Deshalb importiert sie alles aus Iran oder Afghanistan.

Gibt es auch Alkohol in einem afghanischen Lokal? „Spitzentropfen aus aller Welt sogar“, betont Narges. „Kraftvolle Rotweine, spektakuläre Weißweine, Champagner, Cocktails, Biere, Whisky. Und als besonderes Special: hausgemachten Dattelschnaps mit eigenen Gewürzkreationen.“

Pläne? Das traditionelle Familienwissen weitergeben. Der Welt sagen: Schaut her, nicht nur durch Medikamente wird man gesund, sondern durch die richtigen Kräuter und Gewürze. Die kann man künftig nicht nur in den beiden Restaurants in den herrlichen afghanischen Speisen und Getränken genießen, sondern ab Anfang nächsten Jahres hautnah in die Finger bekommen: in den Kochkursen von Narges (Ernährungsexpertin) und ihrer Schwester Schugufa (Fitnesstrainerin). Die tollen afghanischen Gewürze sind übrigens auch perfekte Weihnachtsgeschenke.

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Carolin Fried

Mein erstes Wort war "selber". Das war 1965 oder 1966. Seitdem rede ich gern und schreibe noch lieber.